„Aufstehen vor 6 Uhr ist Körperverletzung!“ Es ist noch gar nicht so lange her, dass ich diesen Satz mantraartig vor mich hingebrabbelt habe. Und niemand hätte mich dazu bewegen können, regelmäßig so früh aufzustehen. Inzwischen hat sich das deutlich geändert: Von Montag bis Freitag klingelt mein Wecker um 5:30 Uhr. Warum ich das mache? Weil ich so Zeit für meinen ganz persönlichen Start in den Tag habe. Warum ich meine Morgenroutine liebe und wie sie mir Kraft schenkt, statt mir welche zu rauben, erfährst du in diesem Artikel.

Der Wert meiner Morgenroutine

Meine Morgenroutine hat eine lange Geschichte. Angefangen hat es damit, dass ich vor etwa 13 Jahren dazu übergegangen bin, 20 Minuten vor der üblichen Zeit aufzustehen, um ein paar Sonnengrüße zu machen. (Das war dann kurz nach 6 Uhr😊) Damals war Yoga ganz frisch in mein Leben gekommen. Tatsächlich hat sich meine Morgenroutine erst so richtig entwickelt und etabliert, seit ich Mutter bin. Es gab eine Zeit, wo der frühe Morgen die einzige Chance geboten hat, mir einen Raum für mich zu nehmen. Ohne Verpflichtung, ohne Kümmern, ohne, dass irgendjemand etwas von mir wollte. Reine Ich-Zeit. Und die habe ich mir seitdem erhalten.

Mir bringt die Morgenroutine eine Grundstruktur. Das hilft mir sehr, da ich ein eher strubbeliger Typ bin, der gern auch mal hin und her hüpft, sich verzettelt, verfranst und dazu im Kreis dreht. Direkt am Morgen ein Ritual zu haben, das mich erdet, mich mit mir in Verbindung bringt, mir die Möglichkeit gibt, meine Gedanken zu beruhigen und zu fokussieren, zu spüren, wie es mir geht, erleichtert mir meinen Tag sehr. Ich bin ruhiger, gelassener und gut für den Tag mit seinen Herausforderungen gewappnet.

Mein Start vom Start in den Tag

Ich mag Morgende. Ich mag es, wenn der Tag noch weitgehend unberührt und still ist, wenn ich gemeinsam mit dem Tag wach werden, hineingleiten kann. Allein. Darum ist es mir auch wichtig, nicht von einem wilden Gepiepse aus dem Schlaf gerissen zu werden. Auf meinem Nachttisch steht schon seit Jahren ein analoger Wecker, der mich ganz sanft mit Vogelgezwitscher ans Aufstehen erinnert. (Alternativ lasse ich mich inzwischen auch manchmal von meiner Uhr mit einem Vibrieren am Handgelenk wecken.) Besser kann ich es mir nicht vorstellen. Meist bin ich sowieso schon kurz vor meinem Weckerklingeln wach. So wird das Gezwitscher eher zu einer Erinnerung, als zu einem tatsächlichen Weckruf.

Die Bestandteile meiner Morgenroutine

Immer mal wieder ändere ich ein bisschen was in meinem morgendlichen Ablauf. Ich versuche mich da sehr auf mein Gefühl zu verlassen und tausche einzelne Komponenten immer wieder aus. Der Rahmen bleibt allerdings stets sehr ähnlich.

Warmes Wasser trinken: Der erste Weg geht morgens zu meinem Wasserkocher. Ich trinke direkt zwei große Tassen warmes Wasser, um meinen Körper mit Flüssigkeit zu versorgen. Hier kommt auch meine Neugier für Auyurveda zum Vorschein.

Meditation: Anschließend richte ich mich auf meinem Meditationskissen ein. Hier kann ich ganz bewusst in den Tag starten. Mal mit geführter Meditation aus einer Meditations-App, mal eine Atemmeditation, mal eine ganz bewusste Einstimmung auf den Tag. Das entscheide ich jeden Morgen aufs Neue und mache, was mir gerade dann gut tut.

Bewegung: Was für mich morgens unerlässlich ist, ist Bewegung. Denn die spielt eine wichtige Rolle in meinem Leben. Morgens darf es Yoga sein, Pilates oder Bouncing auf meinem Trampolin. Mal auch Krafttraining. Oft sind es auch zwei unterschiedliche Bewegungsformen, die ich an einem Morgen kombiniere.  Das ist völlig egal. Wichtig ist mir nur, dass ich mich in Bewegung bringe, die Nacht abstreife, spüre, wie es meinem Körper gerade geht und ihm etwas Gutes tue. Bei der Wahl der Bewegungsform orientiere ich mich immer daran, was mein Körper gerade braucht. Einen Trainingsplan gibt es bei mir nicht.

Je nach Gefühl, Wohlbefinden und Jahreszeit baue ich folgende Aspekte in meine Routine ein:

  • Ölziehen (bevor ich Wasser trinke)
  • Embodiment-Praxis (vor oder nach der Meditation)
  • Atemübungen (je nach Wohlbefinden. Meist kommt hier die Bienen– oder Wechselatmung zum Einsatz)
  • Schreiben (baue ich ein, wie es passt, wenn ich einen Gedanken festhalten möchte, oder Klärung brauche)
  • Haut einölen (vor dem Duschen)
  • Duschen eiskalt beenden (hier spüre ich sehr genau in mich rein, ob der Kältereiz gerade gut für mich ist)

 

Wie ist das bei dir? Hast du eine Morgenroutine, oder hättest du gern eine?

Deine Sabrina

PS: Mein Tipp: Wenn du eine Morgenroutine für ich etablieren möchtest, dann mach kleine Schritte und nicht alles auf einmal. Zu dem Thema „Gewohnheiten etablieren“ werde ich bald einen eigenen Artikel schreiben, damit dieser Artikel hier nicht zu lang wird.

SabrinaBesic

Ich bin Sabrina Besic, Coach* für (Neu)Orientierung & Selbstfürsorge.

Irgendwann habe ich durchschaut, dass mich mein
Leistungsdenken nicht voranbringt, geschweige denn
glücklich macht. Ich habe gelernt, mein Herz und meinen
Bauch zu integrieren. Über die Zeit habe mich intensiv mit meinen Lebensmotiven auseinandergesetzt.

Ich verbinde meine mehr als 10 Jahre Coachingkompetenz mit
meiner Leidenschaft für Themen rund um
Stressbewältigung, Selbstfürsorge und meinen eigenen
Erfahrungen, um dich bestmöglich zu unterstützen.

*systemischer Coach (anerkannt vom DBVC)
Reiss Motivation Profile Master
NESC-Coach