Schon seit vielen Wochen hat sich das Thema bei mir verfestigt. Im Gegensatz zu den allgegenwärtigen Tipps, wie man gute Gewohnheiten in sein Leben holt, möchte ich unbedingt den schlechten Gewohnheiten die Bühne geben. Denn nicht umsonst scheitern so viele Menschen daran, gute Gewohnheiten zu etablieren, wohingegen schlechte Gewohnheiten ganz einfach da sind. Und ich bin davon überzeugt, dass auch in den vermeintlich schlechten Gewohnheiten Anteile versteckt sind, die etwas FÜR uns tun. Genau die gilt es aufzuspüren und zu entdecken. So war die Idee geboren, eine Impulswoche rund um schlechte Gewohnheiten zu machen. In diesem Artikel nehme ich dich mit hinter die Kulissen.

 

Die Vorbereitung

Die gedankliche Struktur für die Woche war sehr schnell klar. Als Coach bin ich es gewohnt, Fragen zu stellen und Menschen durch meine Fragen aus ihren Denkstrukturen zu holen. Meine Impulswoche sollte über fünf Tage laufen. Der rote Faden für die fünf Impulse war also schnell klar. Nur wie sollten diese Impulse an die Teilnehmer*innen gelangen? Hier habe ich immer wieder drüber nachgedacht, rein gespürt, verändert. Ich wollte es so einfach und reduziert wie möglich haben. Ganz treu meinem Jahresmotto „Vertrauen ins Wesentliche“ folgend.

Mache ich das Ganze täglich live auf Instagram oder auf Facebook? Oder nur auf einem der Kanäle? Somit wären die Inhalte für jeden und immer zugänglich. Oder mache ich es als geschlossene Facebook-Gruppe mit Anmeldung? So wäre ein Austausch zwischen den Teilnehmenden möglich und ich könnte direkt auf Fragen eingehen, die im Lauf der Woche entstehen. Aber ist meine Reichweite wirklich groß genug, um eine solche Gruppe auf die Beine zu stellen? Außerdem wusste ich, dass ich einige Newsletter-Abonnenten habe, die nicht auf Facebook sind. Und ich selbst bin als Teilnehmerin auch kein allzu großer Nutzer solcher Gruppen.

So habe ich die Frage im Rahmen der OBU an Kristin Woltmann gegeben. Von ihr bekam ich die Empfehlung, die Impulswoche gegen Anmeldung als E-Mail-Kurs durchzuführen. Offen gesagt, kam diese Empfehlung fünf Tage vor dem Start. Also erst, nachdem ich bereits damit angefangen hatte, die Woche in meinem Netzwerk zu bewerben. So habe ich in Windeseile (zum Glück kann ich das inzwischen) eine Anmeldeseite erstellt. Unter Druck gesetzt hat mich das nicht, weil ich irgendwie wusste, dass das alles passen wird.

Jetzt waren noch folgende Fragen zu klären: Video oder schriftliche Impulse? Gibt es Arbeitsblätter dazu oder nicht? Entschieden habe ich mich, die Impulse als Videos aufzunehmen, denn schriftlich wäre das zu umfangreich und somit nicht konsumierbar für die Teilnehmer*innen geworden. Die Videos wollte ich durch Arbeitsblätter unterstützen. Somit sollte die tägliche E-Mail der Impulswoche immer je einen Link zum Video auf YouTube und einen Link zum Download des jeweiligen Arbeitsblattes enthalten.

 

Tag 1 der Impulswoche

Ich bin bereit und freue mich, dass es endlich losgeht. Dass meine Idee endlich raus darf. Heute gibt es einiges zu tun. Das erste Video muss aufgenommen werden und auch die Arbeitsblätter existieren bisher noch nicht. Ich starte mit den Arbeitsblättern. Deckblatt, Einleitung, Reflexionsfragen für den ersten Tag. Nachdem diese drei Seiten fertig, habe ich direkt auch die Blätter für Tag zwei und drei vorbereitet. Bei der Erstellung des Videos stelle ich eine gewisse Blockade fest. Ich holpere. Sprachlich, gedanklich und so braucht es ein paar Anläufe, bis ich damit zufrieden bin.

Als ich das Video auf YouTube hochlade, stelle ich fest, dass mein Kanal noch gar nicht bei meiner Positionierung angekommen ist. Hier bin ich noch „Coach für Frauen mit Hashimoto“. Okay, dann also das auch noch überarbeiten. Nein, besser gleich einen neuen Kanal erstellen. Das ist einfacher.

Nun braucht es nur noch die E-Mail, in die ich die Links zu Video und Arbeitsblatt einfügen kann. Die ist sehr schnell erstellt, denn alles Wesentliche erzähle ich ja eh. Da braucht es nicht mehr viel drumherum. Als mir das klar wird, bereite ich auch gleich die E-Mails für Tag 2 und 3 vor, in die ich dann nur noch die entsprechenden Links einfügen muss.

Terminiert auf 16:15 Uhr geht der erste Impuls zu schlechten Gewohnheiten auf die Reise.

Das Deckblatt meines Workbooks

So sieht das Deckblatt meines Workbooks aus.

 

Tag 2 der Impulswoche

Heute muss ich mich erst einmal sortieren. Denn der Corona-Wahnsinn führt dazu, dass ich nicht – wie sonst – allein im Homeoffice bin, sondern wir hier zu Dritt sitzen. Erst mal müssen jetzt andere Dinge organisiert werden, also das Leben für die nächsten Tage eben. Ich merke, dass mich das heute ziemlich aus meiner Mitte haut.

Aber auch für die Impulswoche gibt es ja noch was zu tun: Video erstellen nämlich. Damit ich das gut hinbekomme, entscheide ich spontan, dass ich das Video nicht am Schreibtisch, sondern auf meinem Meditationskissen sitzend aufnehmen werde. Ich starte mit einer ganz kurzen Körperwahrnehmung in die Session. Das tut mir gut und passt zum heutigen Thema. Denn heute geht es darum, tiefer zu schauen, inneren Stimmen und Emotionen zu den eigenen schlechten Gewohnheiten Raum zu geben.

Gestern dachte ich noch, dass das Video des ersten Tages das längste wird. Inzwischen steht fest, dass ich mich getäuscht habe. Mal schauen, wie sich das über die Woche hinweg entwickeln wird. Ich bereite die E-Mail vor und terminiere sie auf den frühen Nachmittag.

 

Tag 3 der Impulswoche

Bergfest. Heute sieht die Welt schon wieder anders aus. Ich fühle mich sortiert und frisch im Kopf. Inhaltlich geht es heute in der Impulswoche darum, die Perspektive auf die eigenen Gewohnheiten zu verändern. Auch ich verändere heute meine Perspektive, indem ich am Esstisch, statt am Schreibtisch arbeite. Wir sind wieder zu Dritt zu Hause. Meinen Fokus finde ich, indem ich mir eine ruhige Playlist mit Klaviermusik anmache und mich ganz aufs Wesentliche konzentriere. Ich mache mir Notizen dazu, was ich heute im Video inhaltlich verpacken möchte.

Inzwischen hat sich etwas Routine eingestellt. Das Video ist recht schnell im Kasten und die technischen Dinge gehen auch immer leichter von der Hand. So kann die E-Mail wieder vorgeplant um 14:30 Uhr auf die Reise gehen und es bleibt auch noch Zeit zwischendurch in Ruhe Essen zu kochen, zu spielen, andere Arbeitsthemen zu erledigen.

Gesellschaftsspiele erhöhen den Laptop

Mit der richtigen Unterstützung passt auch die Kameraposition

 

Ein Ausschnitt aus Youtube

Die Mediathek auf YouTube füllt sich langsam

 

Tag 4 der Impulswoche

Heute drücke ich mich. Der ungewohnte Rhythmus und das ungewohnte Umfeld der Woche strahlen ziemlich doll auf mich ab. Was inhaltlich heute passieren soll, ist klar. Dennoch brauche ich, um es auf die Kette zu kriegen. Mache ich wieder eine kleine Meditation zum Einstieg, oder lasse ich es bleiben? Wäre schon gut, aber macht es auch sehr lang und es sollen ja kleine Impulse sein. So läuft das Gedankenkarussell, bis ich mich einfach hinsetze, das Video aufnehme, die E-Mail fertig mache und verschicke.

Mir graut es gerade etwas vor morgen. Der Abschluss der Impulswoche will noch rund gemacht werden. Auch wenn Inhalt und das Arbeitsblatt schon vorbereitet sind, braucht es noch etwas Hirnschmalz, um das zu erreichen. In jedem Fall werde ich morgen konzentrierter rangehen müssen. Denn ich habe auch ein Coaching im Kalender stehen. Im Moment freue ich mich nicht auf morgen, aber ich weiß: Es wird schon werden.

 

Tag 5 der Impulswoche

Das Grauen hat sich nicht bewahrheitet. Ich wusste, dass ich wenig Zeit habe und daher konnte ich meinen Fokus super gut halten. Das Video lief ganz rund von der Hand und war noch vor meinem Coachingtermin erstellt. So habe ich bereits kurz nach 12 Uhr den Versand der heutigen E-Mail geplant. Diese wird um 14:30 Uhr wieder an die Teilnehmer*innen gehen. Jetzt darf es Wochenende werden.

 

Screenshot meiner heutigen E-Mail

So sahen meine täglichen E-Mails aus

 

Fazit meiner Impulswoche

Bereits am Anfang der Woche wurde mir von Gretel Niemeyer die Frage gestellt, ob ich denn mit den Anmeldungen für die Impulswoche zufrieden sei? Das kann ich bejahen. Was mich überrascht hat, war, dass meine Aktion über alle Kanälen wahrgenommen wurde. Ich hatte Anmeldungen über Facebook, Instagram, LinkedIn und meinen Newsletter. Vermutlich hätten es mehr sein können, aber wenn ich meine Erfahrung aus den letztjährigen Webinaren zugrunde lege, dann hat sich die Anmeldezahl – ohne bezahlte Werbung zu schalten – verdreifacht. Damit bin ich zufrieden.

Was die Woche an sich angeht, so hätte ich eine angenehmere Woche erwischen können. Denn die privaten Themen waren doch sehr dominant und haben mich an der ein oder anderen Stelle auch mal überwältigt. Aber so ist das eben. Das kann man – selbst als Selbstständige – nicht immer beeinflussen.

Ich kann sagen: Ich bin zufrieden!

 

Deine Sabrina

 

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SabrinaBesic

Ich bin Sabrina Besic, Coach* für (Neu)Orientierung & Selbstfürsorge.

Irgendwann habe ich durchschaut, dass mich mein
Leistungsdenken nicht voranbringt, geschweige denn
glücklich macht. Ich habe gelernt, mein Herz und meinen
Bauch zu integrieren. Über die Zeit habe mich intensiv mit meinen Lebensmotiven auseinandergesetzt.

Ich verbinde meine mehr als 10 Jahre Coachingkompetenz mit
meiner Leidenschaft für Themen rund um
Stressbewältigung, Selbstfürsorge und meinen eigenen
Erfahrungen, um dich bestmöglich zu unterstützen.

*systemischer Coach (anerkannt vom DBVC)
Reiss Motivation Profile Master
NESC-Coach