Wenn Menschen zu mir ins Coaching kommen, dann geht es immer darum ein Ziel zu erreichen. Egal in welchem Kontext ein Coaching stattfindet, das Ziel steht immer im Fokus. Meine Aufgabe ist es, meine Kundin dabei zu unterstützen, das Ziel zu klären und den Weg zum Ziel zu finden, den eigenen individuellen Weg möglich zu machen. Da haben wir also den Weg, das Ziel, aber was braucht es eigentlich noch?
Dazu eine Geschichte vom Pfingstwochenende
Es war mal wieder an der Zeit. Ich wollte eine neue Etappe des Grünen Rings laufen. Ich erschließe mir gern meine Umgebung zu Fuß. Ich mag den Rhythmus, die Geschwindigkeit, die Ruhe, die ich beim Gehen habe. So haben wir in der Familie den Plan gemacht, dass wir mit dem Auto zu meinem Ausgangspunkt für die Etappe fahren, meine Lieben sich dort die Zeit an einem nahegelegenen See vertreiben und ich wandern gehen kann. Treffpunkt dann wieder zu Hause.
So haben wir es gemacht. Regenjacke, Wasser und ein kleiner Snack in den Rucksack und ab sollte es gehen. Ich kannten meinen groben Ausgangspunkt und so hat uns das Navi dahin gelotst. Einen Parkplatz gefunden und direkt die Markierung für den Wanderweg entdeckt: Das grüne Schild mit der 11. Dass das so reibungslos losgeht hätte ich nicht gedacht! Alle drei sind wir die ersten Meter zusammen marschiert und haben uns über das Maigrün gefreut. Nach etwa 20 Minuten waren wir zwar noch nicht an dem See angekommen, aber an einem Reiterhof, wo meine Tochter unbedingt die Pferde beobachten wollte. Der perfekte Zeitpunkt für mich, um meinen Weg allein fortzusetzen. Die ganze Zeit bin ich der 11 gefolgt, an Schrebergärten vorbei, durch dichtes, saftiges Grün, bis ich irgendwann an einem Wegweiser angekommen bin. In meiner Richtung stand darauf: 11➡️Friedhof Ohlsdorf. Und da fiel es mir plötzlich auf: Ich war die ganze Zeit genau in die entgegengesetzte Richtung meines Ziels gelaufen. Ups!
Nicht nur das Ziel ist wichtig
Was so logisch scheint, wurde mir an diesem Punkt richtig bewusst: Es ist nicht nur wichtig zu wissen, welches Ziel ich habe. Mindestens genauso wichtig ist es zu wissen, wo ich eigentlich stehe. Nur wenn ich das weiß, kann ich auch den richtigen Weg wählen, um an meinem Ziel anzukommen. Ein bisschen mehr Ruhe und Besonnenheit beim Start hätten mich auf die richtige Route gebracht. Dann wäre ich auch in südlicher, statt in nördlicher Richtung unterwegs gewesen.
Unterm Strich war das für mich am Sonntag kein Drama, denn mein geografisches Ziel war in dem Fall nur Mittel zum Zweck. Obwohl ich nicht verleugnen kann, dass ich den Grünen Ring irgendwann komplett gelaufen sein möchte, war es mir an diesem Tag tatsächlich wichtig, mich zu bewegen, die Natur zu genießen und meinem Takt zu folgen. Das konnte ich in dieser Richtung ganz genauso. Unterwegs habe ich mich dann noch für einen ganz neuen Weg entschieden und dabei sogar noch einen botanischen Garten entdeckt, den ich bisher nicht kannte (das könnte ein tatsächliches Ziel für einen Ausflug werden😊). Ich hatte – wenn auch auf dem wortwörtlichen Umweg – somit doch mein Ziel für den Tag erreicht.
Der Weg ist das Ziel!?
In diesem Fall war es für mich so, dass der Weg das eigentliche Ziel war. Im Coaching empfinde ich das anders. Da geht es tatsächlich darum, dem gesetzten Ziel immer näher zu kommen, um es schließlich auch zu erreichen. In meiner Wahrnehmung ist das Ziel im Coaching meist kein statisches Etwas. Häufig erlebe ich, dass Ziele sich schärfen, anpassen oder im Prozess nachreifen. Im Coaching geht es um Veränderung, darum einen bisherigen Zustand durch einen neuen zu ersetzen, weil das Alte nicht mehr hilfreich ist. Ganz in Anlehnung an mein Erlebnis vom Pfingstsonntag braucht es auch im Coaching Klarheit darüber, wo der Ausgangspunkt ist. Das bedeutet nicht, dass der Weg zum Ziel immer geradeaus geht und keine Hindernisse birgt. Nein, der Weg verläuft so, wie er verlaufen kann. Er bringt die Lernerfahrungen und Erkenntnisse hervor, die gerade gebraucht werden. Aber eine klare Ausgangslage hilft dabei, die ersten Schritte in die richtige Richtung zu gehen.
Wie ist das bei dir? Kennst du deine Ziele – egal ob beruflich oder in Bezug auf dein Wohlbefinden? Und weißt du wirklich, wo du gerade stehst und welche Schritte dich zu deinem Ziel bringen?
Deine Sabrina.
Ich bin Sabrina Besic, Coach* für (Neu)Orientierung & Selbstfürsorge.
Irgendwann habe ich durchschaut, dass mich mein
Leistungsdenken nicht voranbringt, geschweige denn
glücklich macht. Ich habe gelernt, mein Herz und meinen
Bauch zu integrieren. Über die Zeit habe mich intensiv mit meinen Lebensmotiven auseinandergesetzt.
Ich verbinde meine mehr als 10 Jahre Coachingkompetenz mit
meiner Leidenschaft für Themen rund um
Stressbewältigung, Selbstfürsorge und meinen eigenen
Erfahrungen, um dich bestmöglich zu unterstützen.
*systemischer Coach (anerkannt vom DBVC)
Reiss Motivation Profile Master
NESC-Coach
Bei mir ist häufig der Weg das Ziel. Nämlich das Leben zu genießen. Egal was ich mache. Das hat sicherlich etwas mit meiner Vergangenheit zu tun. Eine Kindheit mit Selbstmordgedanken. Danach wollte ich nur noch ein schönes Leben haben. Meine Methode war, immer das zu machen, was mir Spaß macht, und davon möglichst viel und ständig. Außerdem will ich Menschen dabei helfen, die in einer Misere stecken, da rauszukommen. Und weil es ohne Schritt-für-Schritt-Plan nicht immer funktioniert, diese Ziele zu erreichen, habe ich in den letzten Jahren gelernt, diese Pläne zu machen und dafür auch Mentoren und Coaches an meiner Seite gehabt. Dafür, dass ich diese Begleiter:innen meiner Seite hatte, bin ich dankbar!