Bewegung spielt in meinem Leben seit jeher eine wichtige Rolle. Wie du vielleicht weißt, war ich in meiner Jugend und bis ins frühe Erwachsenenalter Leistungsschwimmerin. Das heißt, ich habe gelernt, dass ich mit meinem Körper über Grenzen gehen kann und muss, wenn ich Erfolg haben möchte. Inzwischen hat sich mein Blick auf (Leistungs-)Sport sehr gewandelt. Das Thema Bewegung spielt dennoch eine grundlegende Rolle in meinem Leben aber es ist heute durch die Aspekte Wohlfühlen, mir etwas Gutes tun, Spaß, Vielseitigkeit, den Körper spüren, geprägt. Diese Entwicklung habe ich nicht bewusst forciert. Wie es sich jedoch zeigt, war es intuitiv genau die Richtige um meinen Körper trotz und mit Hashimoto in der Balance zu halten.
Bewegung soll nicht stressen.
Unter dem Aspekt der Selbstfürsorge und gerade mit Hashimoto im Gepäck sollten wir unser Bewegungs- und Sportverhalten unter die Lupe nehmen. Aber Sport ist doch gesund und Bewegung so wichtig!? Ja, das will ich auch nicht in Frage stellen. Es geht aus meiner Sicht nicht um das Ob, sondern um das Wie oder Was wir im Bereich Bewegung machen.
Dadurch, dass bei Hashimoto das Immunsystem aus dem Gleichgewicht ist und zur Hyperaktivität neigt, besteht im Körper bereits eine chronische Stressreaktion. Du weißt vermutlich aus eigener Erfahrung, dass Stress und Hashimoto keine gute Kombination sind. Daher gilt es, Stress möglichst zu vermeiden. Was jedoch passiert, wenn wir unser System durch Sport überlasten, ist eine erneute Stressreaktion. Mit allen Auswirkungen auf körperlicher Ebene wie z. B. Herz-Kreislauf, Verdauung, Hormonausschüttung, Atmung. Und das wollen wir nicht!
Ich weiß, dass für viele die Gewichtsreduktion der Motivator zur Bewegung ist. Gerade auch in diesem Zusammenhang ist es wichtig keinen Stress im Körper im auszulösen, denn Stress – mit dem Hormoncocktail, der sich dadurch im Körper befindet – verhindert, dass der Körper überflüssige Kilos loslassen kann. Im Gegenteil. Eher sammeln sich durch Stress noch zusätzliche Kilos an.
Hier ein paar Tipps zur stressfreien Bewegung:
Nasenatmung:
Versuche bei allen sportlichen Unternehmungen konsequent bei der Nasenatmung zu bleiben. So lange wir durch die Nase atmen, wird dem Körper signalisiert, dass alles gut und er in Sicherheit ist. Hingegen ist die Mundatmung ein Zeichen für Gefahr. Du kennst das z. B. durch das „HHHhhh“, wenn du dich erschrickst. Da geht der Alarm im Körper direkt los. Die Stressreaktion läuft. Zusätzlich ist die Nasenatmung ein guter Indikator dafür, dass du dich nicht überforderst. Anfangs mag das ungewohnt erscheinen, aber das lässt sich üben und wird irgendwann normal. Für mich ist die Nasenatmung ein sehr entscheidender Faktor. Das merke ich daran, dass ich zwar ordentlich ins Schwitzen komme, nach dem Sport aber nicht mehr so ausgelutscht bin. (Kleiner Hinweis für die Schwimmer unter euch: Wasser und Nasenatmung ist keine gute Kombination! Da bitte bei der bewährten Mundatmung bleiben und einfach die Leichigkeit im Wasser genießen ;-))
Gelassenheit:
Wenn ich mich umschaue, dann nehme ich sehr viele Menschen wahr, die verbissen, mit hohen Zielen, Erwartungen und mit Vergleicheritis an ihr Bewegungsprogramm gehen. Das fängt beim Laufen an, wo unbedingt die Kilometer gemacht werden, Zeiten verbessert und alles getrackt werden muss und endet beim Yoga, wo unbedingt die tiefste Dehnung oder die aufregendste Asana erreicht werden soll. Koste es den Körper, was es wolle. Mit diesem Blick auf sich selbst hat die Bewegung kaum noch etwas mit Selbstfürsorge zu tun. Selbstfürsorge bedeutet für mich in diesem Zusammenhang: Spüren was ich wirklich brauche statt mir Vorgaben von außen machen zu lassen.
Freude:
Sport und Bewegung sind häufig mit viel Überwindung verknüpft. Nicht jeder hat das Bedürfnis den eigenen Körper zu spüren und fühlt sich mit etwas Muskelkater erst richtig lebendig:-) Die Kernfrage ist: Was macht dir Spaß? Was bringt dir Freude? Freude sticht eindeutig die Vernunft und mit Freude fällt es viel leichter den Anfang zu machen und auch dran zu bleiben. Wenn du dich selbst nicht überforderst (Stichwort Nasenatmung), dann kommt die Freude an der Bewegung und das gute Gefühl danach fast automatisch.
Move everything you have….
into any direction you can. Diesen Satz von Tara Stiles habe ich mir inzwischen zu eigen gemacht. Sich bewusst zu machen, dass wir unseren Körper auf ganz vielfältige Weise bewegen können, dass es mehr gibt als nur gehen, Rad fahren, Endpositionen im Yoga. Unser Körper kann so viel mehr und er freut sich darüber, wenn er sich bewegen darf. Bewegung darf spielerisch sein, darf leicht sein, darf Freude machen. Es gibt nichts zu erreichen, es gibt nur unseren Körper, der bewegt werden und in Balance sein möchte. Und das wünsche ich dir von Herzen!
Mehr Input zum Thema Selbstfürsorge findest du in meinen anderen Artikeln.
Deine Sabrina.
PS: Wenn du Fragen zum Inhalt dieses Artikels hast oder ich sonst etwas für dich tun kann, dann schreib mir eine Nachricht an sabrina@sabrinabesic.de!
Ich bin Sabrina Besic, Coach* für (Neu)Orientierung & Selbstfürsorge.
Irgendwann habe ich durchschaut, dass mich mein
Leistungsdenken nicht voranbringt, geschweige denn
glücklich macht. Ich habe gelernt, mein Herz und meinen
Bauch zu integrieren. Über die Zeit habe mich intensiv mit meinen Lebensmotiven auseinandergesetzt.
Ich verbinde meine mehr als 10 Jahre Coachingkompetenz mit
meiner Leidenschaft für Themen rund um
Stressbewältigung, Selbstfürsorge und meinen eigenen
Erfahrungen, um dich bestmöglich zu unterstützen.
*systemischer Coach (anerkannt vom DBVC)
Reiss Motivation Profile Master
NESC-Coach